Inklusion im ATESTEO Prototypenbau: Wie ATESTEO hochtechnische Arbeiten für Menschen mit chronischen Krankheiten und Behinderungen zugänglich macht.
Der ATESTEO Prototypenbau ist ein hochmoderner Arbeitsbereich des führenden Drivetrain Testing Spezialisten in Alsdorf. Hier werden Prototypen der Automobilhersteller und -zulieferer von Experten geprüft, analysiert, weiterentwickelt und gebaut. Der ATESTEO Prototypenbau ist aber auch ein Platz der Inklusion für Menschen mit chronischen Krankheiten oder Behinderungen. Als mittelständisches Unternehmen stellt sich ATESTEO seiner sozialen Verantwortung und hat den Bereich Prototypenbau behindertengerecht gestaltet. Menschen mit Beeinträchtigung oder Behinderung können voll integriert am Arbeitsleben teilhaben und ihre Stärken, Erfahrungen und Kompetenzen einbringen. ATESTEO gibt damit Raum zum gemeinsamen Arbeiten sowie Chancen und Perspektiven.
Worauf es ATESTEO bei seinen Mitarbeitern ankommt? Qualifikation, Kompetenz und Teamwork. Dabei sein, teilhaben am Arbeitsleben, seine Stärken einbringen – bei ATESTEO ist das möglich. Marc Richter, Personalleiter bei ATESTEO, sieht das so:
„Mit der Schaffung von barrierefreien Arbeitsplätzen haben wir bei ATESTEO eine Win-Win-Situation. Einerseits verliert das Unternehmen nicht durch chronische Krankheiten oder Behinderungen Know-how und Kompetenz. Andererseits können auch Menschen mit Beeinträchtigungen oder Behinderungen selbstständig und erfolgreich bei uns arbeiten. Sie erhalten die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen weiter einzusetzen und sich beruflich zu entwickeln.“
Marc Richter, Personalleiter ATESTEO
Das Konzept für barrierefreies Arbeiten im ATESTEO Prototypenbau
Im ATESTEO Prototypenbau werden Prototypen in der Getriebeentwicklung konzipiert, konstruiert und geprüft. Hier arbeiten Experten an der Schadensanalyse von Bauteilen, an Optimierung, Montage und Bau der Prototypen, an Reverse Engineering sowie Benchmarking. Damit auch Menschen mit chronischer Krankheit oder Behinderungen ihre Fähigkeiten und Erfahrungen einbringen können, wurde eine neue Krananlage konzipiert. Diese kann auf Knopfdruck schwere Bauteile auf die Werkbank heben. So kann der Ingenieur, dem das Heben schwerfällt, trotzdem am Werkstück arbeiten. Alle Arbeitsplätze sind außerdem für Menschen im Rollstuhl zugänglich. Der Eingang ist ebenerdig ausgestaltet und ermöglicht einen problemlosen Zugang.
Der neue Drehmomentprüfstand wurde von Anfang an behindertengerecht konzipiert und gebaut. Das schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch neue Leistungen im ATESTEO Portfolio. Denn wurde vorher die Kalibrierung der Drehmomentschlüssel extern erbracht, kann diese nun nach festgelegten Parametern intern im ATESTEO Prototypenbau geleistet werden.
„Mit dem Kalibrationsprüfstand für Drehmomentschlüssel haben wir einen neuen Arbeitsplatz für Menschen mit Behinderung geschaffen. Kollegen haben so die Möglichkeit, ins Berufsleben integriert zu werden und können aktiv zum Erfolg des Unternehmens beitragen.“ (Tim Willers, Standortleiter Testzentrum Alsdorf)
Tim Willers, Standortleiter Testzentrum Alsdorf
Umfangreiche Umbaumaßnahmen für einen behindertengerechten Arbeitsplatz
Christian Beckmann, Leiter Prototypenbau bei ATESTEO, zu den Umbaumaßnahmen für einen behindertengerechten Arbeitsplatz:
„Aus der Grundidee heraus, den Bereich Prototypenbau barrierefrei zu gestalten und damit allen Experten zugänglich zu machen, entwickelten sich verschiedene Maßnahmen. Wir konnten durch die Anschaffung von Stehhilfen und Greifzangen zur Entlastung in den einzelnen Tätigkeiten beitragen. Dann haben wir einen Hydraulik-Stapler angeschafft und damit den mechanischen, schwerer bedienbaren ersetzt.“
Christian Beckmann, Leiter ATESTEO Prototypenbau
„Mit dem neuen behindertengerechten Drehmomentprüfstand haben wir jetzt die Möglichkeit Drehmomentschlüssel intern zu kalibrieren. Das macht uns wesentlich flexibler, da wir nicht mehr auf Lieferzeiten angewiesen sind. Als weitere Maßnahme haben wir ein Softwareupgrade eines 3D-Messarms durchgeführt und so einen weiteren Arbeitsplatz geschaffen, der mehr durch geistiges Geschick als durch körperliche Fähigkeiten bedient und betrieben wird. Die dazu notwendige Schulungsmaßnahme wurde erfolgreich durchgeführt.“
„Die komplizierteste Maßnahme war der Umbau der alten mechanischen Kräne auf neue 500-kg-Schwenkkräne. In der Werkstatt hatten wir mit baulichen Gegebenheiten und gesetzlichen Auflagen zu kämpfen, sodass wir in Zusammenarbeit mit der Ingenieurin der StädteRegion Aachen*, unserer Fachkraft für Arbeitssicherheit und unserer Architektin ein dementsprechendes Baukonzept erstellten. In der Werkstatt konnten dann zwei neue Schwenkkräne angeschafft und im Messraum ein weiterer Kran elektrifiziert werden. Jetzt haben alle Kollegen die Möglichkeit schwere Bauteile zu bewegen.“
Die neuen Schwenkkräne im ATESTEO Protoypenbau funktionieren auf Knopfdruck und bewältigen Lasten bis zu 500 kg.
Gemeinsam mehr erreichen
Mit zum Teil von der StädteRegion Aachen staatlich geförderten Umbaumaßnahmen hat ATESTEO es geschafft, den Prototypenbau in Alsdorf zu einem behindertengerechten Arbeitsplatz auszugestalten. Die Zusammenarbeit zwischen Stadt, Behörde und ATESTEO verlief zielgerichtet und effektiv. Rainer Linden, der bei ATESTEO die Position der Schwerbehindertenvertretung innehat, zeigt sich zufrieden über die Kooperation und ihr Ergebnis:
„Eine Behinderung kann große Herausforderungen für die Erfüllung der Anforderungen am Arbeitsplatz bedeuten. Ebenso kann ein Unfall oder eine schwere Erkrankung plötzlich eine gravierende Änderung im Berufsleben darstellen. Das kann jeden von uns treffen. Der Umbau unseres Bereiches Prototypenbau ist ein Weg in die richtige Richtung. Unser Dank gilt hier besonders Herrn Leonhardt von der StädteRegion Aachen und Herrn Courtin vom Integrationsfachdienst Aachen-Heinsberg, die die Umsetzung tatkräftig unterstützt und uns in unserem Vorhaben vom ersten Moment an begleitet haben. Wir werden auch weiterhin alle Mittel einsetzen, um Mitarbeitern mit Beeinträchtigung oder Behinderung die Möglichkeit der Teilnahme am Arbeitsleben bei ATESTEO bieten zu können.“
Rainer Linden, Schwerbehindertenvertretung ATESTEO
ATESTEO bedankt sich bei allen Beteiligten, die bei der Planung, Finanzierung und Umsetzung der Maßnahmen zur behindertengerechten Gestaltung des Bereichs Prototypenbau, unterstützt und geholfen haben. Gemeinsam wurde hier bei ATESTEO Raum zur Teilhabe, Inklusion und erfolgreichen Zusammenarbeit geschaffen. Ein Platz, an dem jeder so angenommen wird, wie er ist.